„Sie heißt Berta, hat ein streichelweiches, rostrotes Fell und betrachtet den American Staffordshire Terrier-Hund namens Chester als Ziehvater – offiziell ist die herzige Füchsin nun sogar der NÖ Tierschützling des Jahres“, informierte Gottfried Waldhäusl bei der offiziellen Präsentation in Waidhofen. Berta war vor einem Jahr in der Wachau verwaist aufgefunden worden und fand prompt im TierErlebnispark Buchenberg in Waidhofen/Ybbs, wo man die Aufzucht von Wildtierbabys versteht, prompt ihr vorübergehendes Zuhause. „Jetzt, ein Jahr danach, hat sie sich quasi selbst ausgewildert und lebt in den angrenzenden Wäldern. Aber offenbar nicht, ohne Sehnsucht nach dem hündischen Ziehvater zu verspüren, den sie nach wie vor regelmäßig am Parkgelände besucht. Diese Geschichte hat uns berührt und daher wurde Berta zum Tierschützling auserkoren!“
Chester und Berta im Doppelpack auf (geführter) Entdeckungstour im TierErlebnispark Buchenberg, ein beinahe alltägliches Bild im Sommer 2020. „Die beiden waren prompt der Liebling vieler Besucher. Auch wenn die Jungfüchsin – dank ihres ‚Hundepapas‘ stets auf Abstand zu den Menschen blieb, freuten sich die Menschen über den Anblick des so ungleichen Paares“, schildert Waldhäusl. „Der kleine Fuchs wuchs heran, wurde flügge und machte immer längere Ausflüge in das angrenzende Waldgebiet. Irgendwann hat sie den Ort ihres Heranwachsens schließlich ganz hinter sich gelassen. Das ist auch richtig so, denn Wildtiere gehören in die Wildnis zurück. Das nenne ich Tierschutz mit Hausverstand.“
„Es ist Teil unserer Philosophie, uns anvertraute kleine Wildtiere wieder in ihren natürlichen Lebensraum zu entlassen. Sehr oft ist das möglich. Wenn sie allerdings gänzlich die Scheu vor Menschen verloren haben, ist es vernünftiger, ihnen einen Lebensplatz in unserem Park zu geben“, erklärt Tierparkleiter Andreas Plachy. „Berta war ein Grenzfall. Einerseits suchte sie unsere Nähe, andererseits war sie mit Chester (unter Aufsicht) gern alleine unterwegs. Eines Tages kam unser Zoohund dann alleine zurück und da wussten wir, die nun erwachsene Füchsin hat ihre neue Heimat in den umliegenden Wäldern gefunden. Einheimische Tiere, die gehen wollen, muss man auch gehen lassen.“